"Thesen" über das Ref

Wer sich seine Sorgen und Nöte mit dem Referendariat von der Seele reden will, ist hier richtig. Vielleicht gibt es ja jemanden, der einen guten Rat hat.
Plattypus
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Re: "Thesen" über das Ref

Beitrag von Plattypus »

donaldinho hat geschrieben:naja, also ich kann das mit den "showstunden" schon bestätigen. dazu noch literatur diverser didaktik/methodik/pädagogikprofis die im besten fall nie selber vor der klasse standen.... is alles gut gemeint und im endeffekt auch sache des einzelnen wie man das auslegt.
Im Studium haben wir unseren Fachdidaktik-Prof. mal gefragt, wie viele Stunden er bisher in seinem ganzen Leben unterrichtet hätte. Er hat das dann auch wohl ehrlich versucht zu beantworten und ist auf 8-9 Wochen gekommen. Außerdem ist davon auszugehen, dass, wenn sich ein Prof. anmeldet, er ausgewählte Klassen für seine Versuche bekommt und eben nicht die KSOB oder so.
man hat da nach dem ref ja freie hand. zur zeit gibt es bei mir fast nur textunterricht und lehrervorträge, 26 reguläre stunden, keine doppelt, das heisst 26 mal pro woche vorbereiten, dazu noch vertretungsstunden, klassenleiterverpflichtungen, arbeitszirkel, konferenzen, pausenaufsichten, kontrollen - das pensum ist einfach zu hoch als dass ich jetzt im ersten jahr ernsthaft zeit dafür finde hier noch stationsarbeiten oder dergleichen zu platzieren.
Sieht bei mir im zweiten Jahr kaum anders aus. Ich habe zwar inzw. schon ein paar Materialien zusammen, aber ich habe in keiner meiner Klassen ein eingeführtes Lehrbuch. Es würde auch nichts bringen, weil sich in der Informatik das Fachwissen innerhalb von wenigen Jahren so verändert, dass ich eh immer alles anpassen muss. Wenn ich heute z.B. in einer Aufgabe schreibe, dass die größte zur Verfügung stehende Festplatte 500 GB fasst, lachen die Schüler nur noch.
hab jetzt in zwei jahren als ref und einem halben jahr als lehrer bereits in gut über zwei dutzend lernfeldern unterrichtet, dauernd wird etwas weggenommen oder kommt hinzu....
Sieht bei mir ähnlich aus. Ich habe insg. am Berufskolleg 14 Klassen und ca. 300 Schüler. Allein im zweiten Halbjahr habe ich jetzt drei Klassen abgegeben und 4 hinzubekommen. Allein im zweiten Halbjahr habe ich jetzt schon den dritten Stundenplan. Über Raumänderungen rede ich da gar nicht sondern über Klassen- und Fächeränderungen.

Derweil tröste ich mich damit, dass das Rotieren meine Fähigkeiten der Türklinkenpädagogik gewaltig fördert und ich irgendwann ja mal alle Lernfelder durch haben müsste. So langsam merke ich jedenfalls, dass ich die Materialien zumindest nicht mehr immer neu machen muss sondern anpassen kann (ob nun Maler-Azubi oder Dachdecker, ist in der Aufgabe nur ein Wort). In der Informatik würde ich mal sagen, dass die selbst erstellten Materialien mit kleinen Anpassungen zumindest für 3 Jahre gut sein müssten, bevor ich sie grundsätzlich überarbeiten muss.
"wie schaff ich das alles so, dass den schülern fachlich alles wichtige vermittelt wird und ich selber nicht einbreche?" :roll:
Und dazu noch in manchen Fällen: Kriege ich das fachlich selber überhaupt auf die Kette? Ihr mögt jetzt lachen, aber so eine Techniker-Schule im Abendunterricht ist da schon eine fachliche Herausforderung. :mrgreen:
In der Informatik ändern sich manche Sachen ja so schnell, dass entweder das, was man im Studium gelernt hat, heute schon wieder falsch ist, oder es diese Fragestellungen damals einfach noch gar nicht gab. Aktuell z.B.: Wie bekomme ich es hin mein Haus abzuschließen, wenn ich über ein Smart-Home verfüge (also per Handy die Rollläden etc. steuern kann)? Wie sichere ich die Handy-App und den ganzen anderen Kram gegen Hacker-Angriffe?

cancre
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Re: "Thesen" über das Ref

Beitrag von cancre »

"Thesen" über das Ref
Beitrag von ackstef » 01.04.2015, 10:01:20

ackstef
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-_-
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