Betreung an Schulen. Do it yourself?

Wer sich seine Sorgen und Nöte mit dem Referendariat von der Seele reden will, ist hier richtig. Vielleicht gibt es ja jemanden, der einen guten Rat hat.
Dr.K.
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Beitrag von Dr.K. »

In Hessen zumindest bekommen die Mentoren nichts für ihr Tätigkeit, nichtmal Anrechnungsstunden. Der Referendar ist eigentlich dazu da, den Unterricht abzudecken, das wars. Ich hatte 2 Mentoren. Jeder war in vielleicht 5 Unterrichtsstunden in den ganzen 2 Jahren des Ref drin. Die Seminarleiter haben schon gefragt, wer mein Mentor ist, weil sie ihn selbst bei Unterrichtsbesuchen selten zu Gesicht bekamen. Das war aber nicht schlimm: Ich konnte machen, was ich wollte und bei Disziplinproblemen hatte ich die Unterstützung von der Schulleitung und von den Eltern.
Schlimm fand ich, dass kein Seminarleiter bereit war, uns seinen Unterricht zu zeigen. Da gabs die abenteuerlichsten Ausreden. Von meinen Mentoren konnte ich beim Hospitieren leider nicht viel mitnehmen. Schließlich konnte ich einen Ausblider dann doch noch überreden, mir nach dem Ref eine Stunde zu zeigen. Die war ausgezeichnet.

Finchen
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Beitrag von Finchen »

Ich habe ein sehr großes und wirklich nettes Kollegium. Fast alle sind sehr freundlich und hilfsbereit. Ein paar Ausnahmen gibt´s immer, aber denen muss man halt aus dem Weg gehen. Allerdings denke ich, muss auch etwas von dir selber kommen. Wenn du nicht den Mud aufmachst, um Hilfe bittest und Fragen stellst, wird dir in der Regel auch niemand hinterher laufen. Daher mein Tipp: Einfach freundlich nachfragen, dann bekommt man eigentlich immer Hilfe.

frankal
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Beitrag von frankal »

Das ist von Schule zu Schule anders.
An meiner Schule wurde man sehr gut betreut, von den Mentoren und auch andere Kollegen boten sich manchmal an zu helfen.
Leider gibt es auch Schulen, an denen man wirklich ganz allein auf sich gestellt ist.

luncatic
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Re: Betreung an Schulen. Do it yourself?

Beitrag von luncatic »

ich finde empathievermögen ist eine wichtige sache für lehrer und da fehlt dir noch eine ganze menge.
AliceS hat geschrieben: Kennt ihr Sprüche wie:"Das ist nichts für eine Lehrprobe!" oder "Wie, du hast die Reihe noch nicht abgeschlossen?"
den ersten satz würde ich - aus mentoren sicht - eher als hilfe betrachten. normalerweise hat ein mentor ein wenig mehr erfahrung in solchen dingen. man muss aber hilfe als referendar ja nicht annehmen.
An meiner Schule ist es so, dass man jedem hinterher laufen muss. Keiner kommt auf die Idee zu fragen ob man Hilfe bräuchte oder ob alles ok wäre. Ständig haben sie keine Zeit für dich
was erwartest du? wie ein kleinkind permanent und rund-um-die-uhr versorgt zu werden? eine volle stellen, im schlimmsten fall mit zwei korrekturfächern ist durchaus ne menge arbeit, da kann man sich nicht auch noch für einen referendar aufopfern, vor allem, wenn man als mentor nichts außer arbeit dafür bekommt. ich erwarte von referendaren, dass sie sich bei bedarf melden. wenn sie das nicht tun, ist das ihr problem. ihnen hinterherlaufen wie kleinen schülern ist das letzte, was ich tun würde.
und bei der Lehrprobenbesprechung kommt nicht viel positives heraus. Ist es konstruktive Kritik oder ehe Neid?
Neid, dass man 20 jahre junger ist, lange Beine hat und mit Schülern, sowie mit männlichen Kollegen klar kommt?
diese sichtweise finde ich ausgesprochen seltsam. bist du in der schule, um einen mann zu finden oder um zu arbeiten? *kopf.schüttel*

AnnieL

Beitrag von AnnieL »

abc
Zuletzt geändert von AnnieL am 28.09.2008, 3:51:57, insgesamt 1-mal geändert.

chaosin
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Beitrag von chaosin »

Auch ich habe im Ref in Nds. vor zwei Jahren beide Seiten gesehen. Erlebt habe ich eine absolute Nullbetreuung mit überstressten und psychisch labilen Mentoren sowie gleichzeitiger Gleichgültigkeit und Belächelung seitens meines veralteten Kollegiums.

Aber mal ehrlich. Dass ich mich da ganz alleine durchwurschteln musste, hatte auch seine Vorteile. Ich hab das Gruseln bekommen, wenn meine Mitrefs erzählten, ihre Mentorin wäre immer doppelt gesteckt und säße immer ! hinten drin.

Ich hab so am meisten gelernt und es hat mehr als gelangt. Bei der ersten volllen Stelle muss man dann auch das Meiste alleine auf die Reihe bekommen: Wie gut, dass ich das schon im Schon- und Auspropiergehege Referendariat (nur 14 Stunden eigenverantw. Unterricht!) ausprobieren durfte.

Mir hats nicht geschadet. Also: Machen und durch. Viel Glück.
...so lang die dicke frau noch singt, ist die oper nicht zu ende...

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