Ich verfolge den Thread jetzt schon seit seiner Entstehung.
Und aufgrund vieler einschlägiger Postings habe ich den Eindruck, dass es noch viel zu wenig Seiten wie spickmich.de gibt.
Auch finde ich immer wieder komisch, dass hier etliche posten und ein ums andere Mal konstatieren, dass es ihnen üüüüüüüberhaupt nix ausmacht, was auf spickmich.de geschrieben wird...
Liebe Leute - das ist wohl nichts anderes als das berühmte Pfeifen im Wald. Auch SuS eine generelle Bewertungskompetenz absprechen zu wollen bzw. schlechte Bewertungen damit zu rechtfertigen, dass sich "halt einer irgendwie ungerecht behandelt fühlt" ist in meinen Augen zu einfach - so eine pauschalisierende Haltung kann man sich im Privatleben vielleicht noch leisten (wenn man sie sich denn leisten kann...) aber wer Profi sein will, der sollte anders mit Kritik umgehen können (gerechtfertigt oder ungerechtfertig spielt hier erstmal keine Rolle).
Apropos gerecht: Es gibt nicht wenige Untersuchungen in der Bewertung von Schülerleistungen, die eine Bandbreite von 3 Noten und mehr je nach korrigierender Lehrkraft aufweisen. Wo ist denn da bitte die Gerechtigkeit? Und das wollen alles Profis gewesen sein - nicht etwa "dumme SuS". Oder warum glaubt ihr, dass es bei wirklich wichtigen Noten i.d.R. einen Zweitkorrektor gibt? Wär doch völlig überflüssig, wenn jede Lehrkraft per se schon die Wahrheit und damit die Gerechtigkeit gepachtet hätte, oder? Gibts so etwas überhaupt? Oder ist das nicht vielmehr so ein Klosterschülerinnen-Weltbild - völlig naiv?
Wer so selbstgerecht denkt und handelt, der muss sich nicht wundern, dass er auf spickmich abgewatscht wird... Völlig zu Recht, wie ich meine.
Nebenbei: Ich merke auch immer wieder, dass hier oft abfällig über SuS gesprochen wird - bezeichnenderweise von den gleichen, die sich am lautesten über spickmich beschweren.
Auch da kann ich nur sagen: Lehrer haben einen Erziehungsauftrag und sind dazu da, Leistungen zu bewerten, nicht Personen!!! Es ist in meinen Augen ein Kardinalfehler, von schlechten Leistungen auf die Person Rückschlüsse zu ziehen oder jemanden wegen nicht gemachter Hausaufgaben schlechter zu behandeln.
Die SuS merken das und verhalten sich dementsprechend.
Zur Fachkompetenz von Lehrkräften: Egal welche Studien oder Autoren man hernimmt (Terhart, Oelkers u.a.): Überall wird der schlechte Wissenstand von Lehrkräften, mangelnde Fortbildungsbereitschaft und das Beharrungsvermögen auf altherbegrachtem Mist ("das machen wir schon immer so") kritisiert.
Schaut Euch doch mal in Eurem Kollegium um: Könnt Ihr sagen, alle beherrschen den Umgang mit dem PC? Und das im Jahr 2007?
Für wie viele Kollegen unterschreibt Ihr, dass sie regelmäßig Fachliteratur lesen (päd. Bücher, Erkenntnisse aus der Gehirnforschung, wie Kinder heute lernen usw.)?
Meine Erfahrung ist, dass viele nicht einmal den eigenen (!) Bildungplan kennen.
Also - wenn solche Lehrkräfte dann von SuS eine 4 kriegen (heißt ja noch immer "ausreichend"), dann bin ich der Meinung, dass das schon lange nicht mehr ausreicht.
Gruß
Zitro
Spickmich . de
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Zitronenfalter
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O.k., da du anscheinend völlig ironieresistent bist, hier noch mal zur Erklärung: Wer schon im Referendar.de-Alter so selbstgerecht und verbittert über sein Verhältnis zu Schülern denkt wie du - der kann das ja zum Glück noch an mehreren Generationen von Schülern ausleben. Und dazu wollte ich denen (Achtung: Ironie!) jetzt schon herzlichst gratulieren.Lysander hat geschrieben: ich weiß nicht wirklich worauf Du hinaus willst und worüber Du sprichst. Vielleicht magst Du ja etwas deutlicher werden, damit ich Dich besser verstehen kann.
Und Leute wie du wundern sich, wenn die dann ihren Frust auch irgendwo im Netz abladen wollen... tstststs
Ah, ok.Arndt227 hat geschrieben: O.k., da du anscheinend völlig ironieresistent bist, hier noch mal zur Erklärung: Wer schon im Referendar..de-Alter so selbstgerecht und verbittert über sein Verhältnis zu Schülern denkt wie du - der kann das ja zum Glück noch an mehreren Generationen von Schülern ausleben. Und dazu wollte ich denen (Achtung: Ironie!) jetzt schon herzlichst gratulieren.
Und Leute wie du wundern sich, wenn die dann ihren Frust auch irgendwo im Netz abladen wollen... tstststs
Ich stelle folgendes fest:
1) Du meldest Dich in einem Forum an, und anstatt Du Dich erst einmal ein wenig "einlebst", meinst Du, die verbale Keule schwingen zu müssen.
2) Du beziehst Dich auf eines meiner Postings, was für Dich für eine verallgemeinernde Aussage völlig reicht. Selektives Lesen ist für eine halbwegs tragbare Argumentation aber nicht wirklich förderlich.
Solange es Dir aber Spaß macht, tob Dich hier ruhig aus.
Gruß
Lysander
Beispiel aus meinem GK 13 anlässlich einer Diskussion über Kopfnoten:Piccola hat geschrieben:Hm also Arndt,
deine Reaktion auf Bolzbolds Beitrag finde ich ein wenig trotzig. Klar, Bolzbolds Post war wirklich nicht so nett, aber durch solch eine Reaktion bewirkst du eher das Gegenteil von dem, was du eigentlich bewirken wolltest.
Picco
Schüler A:
"Ja, aber, wenn man dann etwas gegen den Lehrer sagt, bekommt man schlechte Kopfnoten."
Ich:
"Was hat denn das eine mit dem anderen zu tun? Wir sollen Euch zu mündigen selbstständig denkenden Bürgern erziehen - erreichen wir das, indem wir Euch für eben dieses Verhalten schlechte Kopfnoten geben, wenn Ihr mal Eure Meinung sagt?"
Schüler A:
"Nein, aber es gibt trotzdem Kollegen, die da bestimmt schlechte Kopfnoten geben."
Ich:
"Moment mal. Ihr wollt doch jetzt nicht allen Ernstes behaupten, dass es Kollegen gibt, die nichts Besseres zu tun haben, als Euch schlechte Kopfnoten reinzuwürgen."
Schüler B:
"Nein, SIE natürlich nicht, aber eben andere. Zum Beispiel..."
Ich:
"Lasst jetzt mal die Kollegen aus dem Spiel. Wieso denn bitteschön ICH nicht?"
Schüler B:
"Bei Ihnen wissen wir, dass Sie das nicht tun, Ihnen vertrauen wir ja auch."
Ich:
"Das freut mich. Darf ich fragen wieso?"
Diese Unterhaltung hat dem Wortlaut nach so stattgefunden.
Ich bin selbst entsetzt darüber, dass es offensichtlich Kollegen geben muss oder gegeben haben muss, die Noten eben nicht nach Leistung vergeben. Erschreckend finde ich dabei, dass mitunter ja schon ein Kollege oder so in der gesamten Schullaufbahn ausreicht, um das an sich wünschenswerte Vertrauensverhältnis zwischen Schülern und Lehrern zu erschüttern.
Offenbar hatten die Schüler bislang nur wenig Gelegenheit über diese Ängste zu reden - ich hatte nicht den Eindruck, dass es ihnen darum ging, die Stunde nur "rumzubringen".
Wenn ich aber mit den Ängsten von Schülern konfrontiert werde, für die ich nichts kann und die ich auch nicht kultiviere, dann ist das primär nicht mein Problem.
Im Endeffekt ist es natürlich mein Problem, weil ich die Schüler mit diesem Gefühl nicht stehen lassen kann und will.
Somit muss ich also wenigstens versuchen, Vertrauen herzustellen bzw. aufzubauen, damit die Schüler das Gefühl haben, dass es eben auch Lehrer gibt, die sich ihrer Verantwortung bewusst sind.
Wenn ein Schüler jedoch auf mich zukommt mit der Haltung, er würde ja ohnehin unfair benotet werden von mir, ohne mich oder meine Bewertungsmaßstäbe zu kennen, dann ist das überspitzt formuliert eine Art von Paranoia.
Inwieweit man das als Selbstgerechtigkeit oder Verbitterung auslegen kann bzw. muss, überlasse ich anderen.
Gruß
Lysander