Betreung an Schulen. Do it yourself?

Wer sich seine Sorgen und Nöte mit dem Referendariat von der Seele reden will, ist hier richtig. Vielleicht gibt es ja jemanden, der einen guten Rat hat.
AliceS
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Betreung an Schulen. Do it yourself?

Beitrag von AliceS »

Hallo ihr Lieben,

wie wurdet ihr an eueren Schulen betreut?
Haben euere AKOs und Mentoren sich um euch richtig gekümmert oder haben sie nur versucht euch unter Druck zu setzen?
Kennt ihr Sprüche wie:"Das ist nichts für eine Lehrprobe!" oder "Wie, du hast die Reihe noch nicht abgeschlossen?"
Nummer 1 ist für mich der Spruch:"Meine Referendariatszeit war noch viel schwieriger. Ich musste jeden Nachmittag zum Seminar und hatte keinen freien Nachmittag!"
An meiner Schule ist es so, dass man jedem hinterher laufen muss. Keiner kommt auf die Idee zu fragen ob man Hilfe bräuchte oder ob alles ok wäre. Ständig haben sie keine Zeit für dich und bei der Lehrprobenbesprechung kommt nicht viel positives heraus. Ist es konstruktive Kritik oder ehe Neid?
Neid, dass man 20 jahre junger ist, lange Beine hat und mit Schülern, sowie mit männlichen Kollegen klar kommt?
Klar, die Zeit ist hart für alle, aber muss man sie noch durch diese Art und Weise erschweren, besonders wenn man 100% Einsatz zeigt?!

Hanseatin
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Beitrag von Hanseatin »

Wenn ich das lese stelle ich immer wieder fest, wie gut ich es getroffen habe.

Ich habe ein ausgesprochen hilfsbereites Kollegium. Sowohl meine Mentoren, als auch alle anderen kann ich immer fragen, wenn was ist. Eigentlich jeder fragt nach Besuchen, wie es gelaufen ist. Ich kann meine Mentoren jederzeit anrufen (auch wenn ich es selten mache ist es schön zu wissen, dass ich die Möglichkeit habe) und sie unterstützen mich vor Besuchen immer, wenn mir die zündende Idee fehlt, etc.

Also nein, ich kann mich definitiv nicht beschweren. Mir wird es wirklich nicht schwer gemacht mich an der Schule wohl zu fühlen. Sicherlich hab ich da viel Glück gehabt und bin auch verdammt dankbar dafür.

kakaotrinkerin

Beitrag von kakaotrinkerin »

Es ist sicher absolut lobens- und wünschenswert, wenn sich eine Schule sehr intensiv um die Refs kümmert.

Die Realität ist das wohl nicht. Ich würde sagen, dass ich das Glück hatte, an meiner Schule recht gut betreut worden zu sein, habe dort viel lernen können, es wurden mir keine Steine in den Weg gelegt.

Aber dass jemand zu mir gekommen wäre nach dem Motto "brauchst Du Hilfe? Ist alles ok?", war auch eher selten bis gar nicht. Und sicher nicht, weil jemand das böse gemeint hat, sondern weil es im hektischen Schulalltag oft gar nicht möglich ist. In den allermeisten BuLä läuft die Betreuung der Refs durch die Mentoren ja auch gar nicht auf Bezahlungs-, sondern auf absoluter Good- Will- Basis. Sowas wie "Mentoren", also offiziell so bezeichnete, gibt es hier gar nicht. Und vielleicht muss man es auch so sehen, dass der / die Kollegin auch andere Sorgen als die LP der Anwärterin hat. Vielleicht hat die ein Kind, einen nervigen Ehemann oder kranke Eltern zu Hause, vielleicht hat sie selbst so viel Arbeit, dass sie kaum weiß, wo sie anfangen soll, vielleichtvielleichtvielleicht. Da darf man wohl auch einfach nicht zuviel von anderen erwarten. Man weiß ja selbst auch nicht, wie man reagieren würde.

Ich hatte neulich meine erste Praktikantin, ein absolut nettes, motiviertes Mädel, die auch wirklich was machen wollte. Ich fand die so lieb, dass ich mich auch richtig gerne mittags mal mit der hingesetzt habe, aber ich hab auch direkt gemerkt, wieviel zeit das kostet sich zu besprechen, zu mailen usw., besonders dann, wenn man grad selbst viel zu tun hat. Deswegen war ich auch irgendwo froh, als deren Praktikum vorbei war, und ganz sicher nicht wegen ihr selbst, sondern einfach wegen der Arbeit, die das mit sich gebracht hat. Und Ref- Betreuung stelle ich mir nochmal stressiger vor.

Vielleicht muss man da auch, wenn man mehr an Hilfe will, auch selbst aktiver werden.

Alternativen?
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Beitrag von Alternativen? »

Ich hatte auch sehr viel Glück mit meiner Schule! Supernette Kollegen und klasse Mentoren! Ich konnte jeden Kollegen um Rat fragen und oft hatte ich ganz selbstverständlich AB, Bücher, Spiele , Vorschläge für Elternbriefe usw. auf meinem Platz liegen! Ich hatte das Gefühl, dass sich jeder Kollege für die Referendare verantwortlich fühlt, ohne sie zu bevormunden. Bei Besuchen und Lehrproben lagen nette "Viel-Erfolg"-Karten oder zumindest kleine Zettelchen auf dem Platz!
Die Einstellung meiner Mentoren: Frage mich, dann bekommst du Tipps! Ob du sie umsetzt, bleibt dir überlassen. Manchmal muss man auch mal mutig sein und nicht den sicheren Weg gehen!

Ich glaube, ich hatte verdammtes Glück mit meiner Schule!

Rapunzel
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Beitrag von Rapunzel »

Hallo, bin neu hier und hab gerade das richtige Thema gefunden! An meiner Schule ist es mit der Betreuung nicht weit her und ich ärgere mich ziemlich oft darüber. Wir haben einen "Schulischen Ausbildungsleiter", der nicht in UBs mitgeht, der auf Fragen grundsätzlich mit "Ach das machen wir schon irgendwie" antwortet, der uns Referendaren nichts erklärt und eigentlich nie für uns da ist. Achja, und in der Besprechung nach UB oder LP fällt er einem meistens in den Rücken. Zum Glück gibt es einige sehr nette Kollegen und Kolleginnen dort, die einem viel helfen und die man jederzeit ansprechen kann. Aber irgendwie ärgere ich mich einfach total darüber, wenn ich mit Refs von anderen Schulen spreche. Die haben wöchentliche Sitzungen (was ja vielleicht schon wieder zu viel ist) und werden gut informiert und haben halt einen richtigen Ansprechpartner. Ich finde auch, dass wenn jemand diese Funktion übernimmt (und dafür ja auch ein paar Stunden vom Unterricht freigestellt wird), dann sollte er sich auch etwas intensiver um die Refs kümmern.

sannah

Beitrag von sannah »

Hier in Niedersachsen gibt es das Mentorensystem nicht (zumindest nicht an meinem Studienseminar). Hier sucht man sich eigenverantwortlich seine Ausbildungslehrer, d.h. bei wem man zunächst hospitiert und dann auch unterrichtet.

Dabei hab ich schon die unterschiedlichsten Erfahrungen gemacht, manche nicken Deine Ideen einfach ab, sagen vorher und nachher kein Wort oder nur ein kurzes "War gut.", andere kümmern sich intensiver, sprechen vorher und nachher die Stunden durch, sagen auch gerne einmal Sätze wie "Das Seminar würde ..." und so weiter. Naja, dass das Verhalten irgendwie altersabhängig ist, bestätigt vielleicht ein gewisses Vorurteil ...

Katta
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Beitrag von Katta »

sannah hat geschrieben:Hier in Niedersachsen gibt es das Mentorensystem nicht (zumindest nicht an meinem Studienseminar). Hier sucht man sich eigenverantwortlich seine Ausbildungslehrer, d.h. bei wem man zunächst hospitiert und dann auch unterrichtet.
Die Ausbildungslehrer hat man hier in NRW trotzdem. Es gibt aber eben an jeder Schule einen Ausbildungskoordinator (zumindest im SekII/I-Bereich... von Haupt- und Grundschulen höre ich wieder anderes...). Dieser Ausbildungskoordinator soll als Schnittstelle zwischen Schule und Seminar, aber auch zwischen Referendar und SChule fungieren.

Ich bin mit unseren AKOs sehr zufrieden, insgesamt ist aber das Kollegium sehr offen, freundlich und hilfsbereit. Sie kommen zwar nicht von selber mit Materialien an (wobei das hin und wieder auch mal vorkommt), aber wenn man sie was fragt, helfen sie einem. Und der AKO kommt tatsächlich immer mal wieder, fragt, wie es geht, setzt sich zu uns und hält ein kleines Schwätzchen... ;)
Insgesamt hab ich da echt Glück, was meine Schule angeht... :)

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