Ich fand das Interview sehr lesenswert. Hr. Bueb neigt zum Polarisieren - was an sich nicht schlecht ist. Viele hier werden es schon oft erlebt haben. Wenn sich klare Worte und Provokation paaren, entstehen oft fruchtbare Diskussionen.
Das oberste Gebot lautet, die anvertrauten Menschen in ihrem Selbstwertgefühl zu stärken. Zum Zweiten muss man mit ihnen Ziele vereinbaren und die Umsetzung dieser Ziele anschließend kontrollieren. Daraus erwächst dann Lob oder Kritik - wobei Kritik zunächst immer mit einem Angebot zu Hilfe verbunden sein muss.
Leider sind aber Schulleiter nicht selten Menschen, die froh sind, endlich dem Unterricht entfliehen zu können. An meiner Schule gibt es z.B. Zielvereinbarungen und bei Erfüllung entsprechende Prämien. Die gibt es zusätzlich zur persönlichen Anerkennung.
Dafür braucht es an einer Schule einen starken Leiter, der nicht nur verwaltet, wie es 80 Prozent der deutschen Schulleiter tun. Er muss vielmehr seine Mannschaft zusammensuchen.
Das geht gerade beim Staat noch viel zu selten. Wenn Menschen zentral zugeteilt werden, kann zwar eine gleichmäßige Versorgung sichergestellt werden, aber die Qualität leidet darunter, wenn Menschen einfach zusammengewürfelt werden. Der Sinn von Vorstellungsgesprächen ist doch z.B. immer auch, dass überprüft wird, ob der Bewerber in das Team passt.
Ich habe so lange gequengelt, bis ein unfähiger Lehrer versetzt wurde. Er treibt nun in einer anderen Stadt sein Unwesen.
Das ist aber auch so, weil es spezielle Lehramtsstudiengänge gibt. Natürlich gibt es immer Nischen, die müssen aber auch erstmal gefunden und als Alternative empfunden werden.
Wenn einer mit Ende 30 endgültig einsieht, dass er als Lehrer nicht geeignet ist, dann ist das viel zu spät und zudem: Oft genug läuft die Finanzierung fürs Haus, die Familienplanung ist nicht abgeschlossen ... der denkbar ungünstigste Zeitpunkt, sich neu zu orientieren.