Erster Elternsprechtag - Hilfe! Tipps??

Habt ihr Fragen speziell an Ehemalige? Einige Junglehrer, die auch in der Referendarsbetreuung tätig sind, versuchen euch zu helfen.
Jolly Jumper
Beiträge: 155
Registriert: 01.10.2006, 14:51:08

Beitrag von Jolly Jumper »

Danke nochmal für eure Hilfe! :)

Ich werde bestimmt noch einige Fragen haben, die sich spontan ergeben, wenn der Elternsprechtag wirklich ganz kurz bevorsteht... Dann krame ich den Thread einfach nochmal aus, ok :wink:

steve63
Beiträge: 576
Registriert: 17.10.2006, 23:28:17
Wohnort: Bayern / Förderschule

Beitrag von steve63 »

Nur noch einmal eine wichtige Bitte aus Elternsicht:

Bitte haltet als Lehrer auch die Termine ein.
8)
Eltern die nicht zu quasseln aufhören muss man einfach mit Hinweis auf die anderen wartenden Eltern stoppen.
Und wenn eben erhöhter Gesprächsbedarf besteht, einen anderen Termin ausmachen.


Und wenn man als Lehrer zum quasseln neigt,
:oops:
sollte man sich einfach mit der guten Freundin oder Freund in der Kneipe verabreden.
:lol:

Stups
Beiträge: 9
Registriert: 05.04.2009, 20:57:41

Beitrag von Stups »

Wenn Dich die Sprache nicht abschreckt, lies doch mal in
"How to talk so kids can learn (at home and in school) " von Faber/Mazlish, Kapitel 7 - The Parent - Teacher Relationship.
Das Buch kann man auch in Deutschland bestellen (z.B. Bücher.de o.ä. und wahrscheinlich auch im normalen Buchladen).

Dort gibt es 2 Comics zum idealen Elterngespräch - einmal aus Elternperspektive und einmal aus der Perspektive des Lehrers. Wenn ich mal auf Lehrerseite in die Situation komme, habe ich mir vorgenommen, werde ich die zur Vorbereitung für die Eltern und mich übersetzen und auf die Rückseite der Einladung kopieren.

Ich kann Dir ja mal, natürlich leider nur ohne Bilder und Beispiele, zusammenfassen:

Parents perspective:
1. Start by telling me something right about my child (descriptive praise)
2. Point out what he needs to do (instead of critics)
3. Describe what has worked at school
4. Develop a plan with me (if necessary)
5. Follow through after the conference (if plan was developed)
6. Keep my personal life personal

Teachers perspective:
1. Start by describing something right (what your child did like about school and the teacher)
2. Describe what your child needs (instead of critics)
3. Share pertinent information
4. Share what has worked at home
5. Help to develop a plan (if necessary)
6. Follow through after the conference (if plan was developed)

Descriptive praise bedeutet, daß man beschreibt, was man beobachtet hat anstatt "Toll" oder "Ausgezeichnet" zu sagen. Z. B. "Ich habe gesehen, daß Ihre Tochter regelmäßig ihre Hausaufgaben macht und im Unterricht oft ihre Hand hebt und aufmerksam zuhört." Das ist auch im Unterricht und generell mit Kindern/allen Menschen sinnvolle Art zu loben, da Aussprüche wie "Sehr gut" immer Zweifel bei einem hinterlassen, während die ausführliche Information, was gut gelaufen ist, die Chance gibt, sich selbst zu loben. Z.B. Erwachsener: "Wenn Du dieses Stück auf dem Klavier spielst, dann kann ich immer gar nicht aufhören zuzuhören und komme richtig ins Träumen." Kind: "Ja, ich bin eben gut im Klavierspielen."

Ich denke, es ist auf jeden Fall eine gute Idee, Kritikpunkte so gut wie mögich zu verpacken und durch Positives auszubalancieren. Das wird ja auch in dem oben angegebenen Ablauf klar: Positives - Negatives - Positives, die Kritikpunkte sind sozusagen in Positives eingebettet. Wenn man statt Kritik gesagt bekommt, was noch zu tun ist oder zumindest was in Zukunft verbessert werden könnte, dann ist man schon einmal viel offener für Veränderungen. Denn Aussagen wie "Sie wirkt so unsicher." vermitteln Hoffnungslosigkeit, während Aussagen wie "Sie könnte Ihre Selbstsicherheit in der Klasse dadurch positive Erlebnisse stärken, ich denke da an ein oder zwei kleine Referate zu Themen, die ihr liegen. Was meinen Sie?" zeigen einen möglichen Weg auf und vermitteln, daß das Problem eines Tages gelöst sein wird.

Hast Du denn auch die Schüler beim Gespräch dabei? Wenn ja, dann würde ich vorwiegend dem jeweiligen Schüler ein Feedback geben. Das ist bietet ja schon der Respekt für den Schüler, denn um ihn geht es ja. Die Eltern werden dann nachfragen und dann kommt man auch direkt mit Ihnen ins Gespräch.
Für das Wichtigste gibt es immer Zeit!

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