6 in einer Lehrprobe?

Habt ihr Fragen speziell an Ehemalige? Einige Junglehrer, die auch in der Referendarsbetreuung tätig sind, versuchen euch zu helfen.
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Skara
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Beitrag von Skara »

Ich vermute, die üblichen Schmiergelder haben das Seminar und das Prüfungsamt nicht rechtzeitig erreicht. 100 EUR sind in jedem Fall ungenügend. :lol:

karink532

Beitrag von karink532 »

Naja gut, wenn wirklich was Falsches gelehrt wird, kann man das ja auch noch verstehen. Man sollteich ja schon vorher informieren, was man den Kindern beibringen will und ob das so richtig sein kann...

Kajana
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Beitrag von Kajana »

Ich glaube, wenn ich in Geschichte eine Lehrprobe machen müsste, würde ich jedes Datum in mindestens 3 Büchern und dem I-Net recherchieren. Für Deutsch schlage ich doch auch alle "unsicheren" Wörter in der neuen RS nach und die gute alte englische Grammatik sowieso (auch, weil jedes Buch anders erklärt und manche Erklärungen und Beispiele für Schüler einfach super sind).
Vielleicht hatte sie zuviel in eine Stunde packen wollen und es nicht geschafft? Sowas soll Punktabzug geben. Oder auch, dass man sich nicht an seine ausgearbeitete Stunde hält.
Alles andere erscheint mir rätselhaft.

Skara, hattest du Schmiergelder nötig? Und zahlt dein Gatte derzeit keine mehr, darum musstest du quasi als Alibi schnell nochmal schwanger werden? :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:
Nix für ungut, ein qualifizierter Beitrag wäre manchmal mehr wert!

Kaj

silas
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Beitrag von silas »

Der Witz an diesem lustigen Forum ist doch einfach folgender (Es wundert mich sehr, dass das noch niemand aufgefallen ist!)

Hier wird lang und breit das Referendariat entweder gelobt (seltener) oder verdammt (des Öfteren). Bei Problemen geht es zumeist um Zwischenmenschliches.

Witzigerweise gibt es hier ein Unterforum zur Verbeamtung, aber keine zu den Didaktiken der einzelnen Fächer.

Was man eben nie liest, ist die Antwort (oder zumindest der Versuch zu antworten) auf folgende simple Frage:

Wie gestaltet man eigentlich didaktisch korrekten Unterricht, der mit hoher Wahrscheinlichkeit gut benotet werden wird?

Warum wird diese Frage nicht beantwortet? Viele Tausend Referendare wären mit der Antwort bestimmt sehr glücklich zu machen.

So, und jetzt meine Erklärung: Diese Frage wird nicht beantwortet, weil es keine simple Lösung gibt. Der exakt gleiche Unterricht kann bei Reffi A zu einer 4, bei B zu einer 1 führen. Viele Reffis stehen daher vor einem Rätsel, an dessen Unwägbarkeit sie verzweifeln.

Es gibt Disziplinen, zumeist naturwissenschaftliche, in denen hieb- und stichfest überprüft werden kann, ob eine Aufgabe korrekt gelöst wurde, oder nicht. Dann kommen die Disziplinen, in denen Argumentation und Zwischenmenschliches eine gewisse Rolle spielen; das Ergebnis ist sozusagen Überzeugungssache.
Pädagogik gehört zu den Disziplinen, bei denen Letzteres ganz extem zutrifft (noch viel extremer als bei den schon recht weichen Disziplinen wie Germanistik oder Kunstgeschichte), denn es gibt verhältnismäßig wenig wissenschaftliche Substanz und eine große Tendenz, sich Strömungen und Moden hinzugeben. (Man vergleiche einmal pädagogische Ansätze der 70er/80er oder sogar der 90er mit denen von heute).

Der (die) Unterrricht(-probe) an sich ist nur Beiwerk zur Selbstvermarktung. Das haben eben einige nicht begriffen. Obiger Reffi A trat immer unsicher und voller Selbstzweifel auf, während B die Selbstsicherheit in Person war....

Wie ich schon andererweitig schrieb: Es kommt nur auf 1) Anpasssungsbereitschaft (zwischenmenschl. Gespür) und 2) Außenwirkung....

melle1
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Beitrag von melle1 »

Kajana hat geschrieben: Vielleicht hatte sie zuviel in eine Stunde packen wollen und es nicht geschafft? Sowas soll Punktabzug geben. Oder auch, dass man sich nicht an seine ausgearbeitete Stunde hält.
Alles andere erscheint mir rätselhaft.


Kaj
Ich bin in dem gleichen Seminar wie Michaela. Und genau hierzu (zu lang geplanter Unterricht) sagte der seminarleiter, das sei nicht schlimm... :roll: Solange man die Stunden sinnvoll abrundet, wäre das kein Problem. Man SOLL sogar komplett durchplanen bis zum Ende des Lernziels, auch wenn man weiß, dass es in 45Minuten nicht zu schaffen ist. Ob das stimmt, wage ich zu bezweifeln.

Zu den 6ern: auch im 2. Fach hatten die negativ bewerteten Referenare sehr schlechte Leistungen.

Naja, und eine gewisse Selektion ist sicherlich notwendig. An der Uni konnte jeder bestehen, der gut lernen konnte. Guten Unterricht halten ist da etwas ganz anderes. Dachte nicht jeder von uns bei eigenen Kommilitonen: "DER wil Lehrer werden?"

karink532

Beitrag von karink532 »

also mir ist das ganze nach wie vor rätselhaft, weil eine 6 ja wirklich NULL NADA NIENTE ist, aber gut... wenn man allgemein sehr schlechte noten hat, ist man vielleicht irgendwie auch ungeeignet. vielleicht konnte sie auch nicht angemessen vor der klasse agieren, hat gar nichts oder zuviel gesagt... keine ahnung.

war davon auch nur so betroffen, weil ich das mädel persönlich von der uni kannte und mir bei ihr weder vorstellen konnte, dass sie sich nicht vorbereitet noch dass sie von ihrer art her absolut unfähig ist, aber irgendwas wird ja gewesen sein...

melle1
Moderator
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Beitrag von melle1 »

Du weißt, ich bin auch ganz schön entsetzt über die 6! Vor allem, weil das bei unserem Fachleiter war. :shock: Aber ich denke, dass ein Fachleiter eine 6 wirklich begründen muss und nicht einfach sagen kann: "6! setzen!" das muss sicherlich rechtlich standhaft sein- und hierzu ist eine Begründung notwendig, die sicherlich nicht lautet "Die Begrüßung war nicht ganz passend"

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