verdienst als gym-lehrer

Habt ihr Fragen speziell an Ehemalige? Einige Junglehrer, die auch in der Referendarsbetreuung tätig sind, versuchen euch zu helfen.
raffael75
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verdienst als gym-lehrer

Beitrag von raffael75 »

hallo,

ich habe eine frage:

nach welcher engeltgruppe wird man unmittelbar nach dem referendariat als gym-lehrer (als angestellter!) eingruppiert?

wieviel bleibt ungefähr übrig, wenn man steuerklasse 1 ist?

danke!

Lysander

Beitrag von Lysander »

Das Äquivalent zu A13 ist BAT 2a, was brutto ungefähr dasselbe ist (ca. 3100 Euro).

Netto bekommst Du ca. 1700 bis 1800 Euro raus - abhängig davon, ob Du beispielsweise Kirchensteuer zahlst oder die vermögenswirksamen Leistungen plus Deinen Anteil direkt in einen Bausparvertrag einzahlst. Die gesetzliche Krankenversicherung ist bereits abgezogen.

Gruß
Lysander

Gandalf
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Registriert: 25.02.2006, 1:15:45

Beitrag von Gandalf »

Netto bekommt man als Beamter bei A13 ca. 2500 Euro heraus.
Angestellten wird viel mehr abgezogen als Beamten, daher mit BAT 2a so um die 1800 Euro.

Nachzuprüfen auf :

http://paul.schubbi.org/cgi-bin/bat-rechner/


EDIT : Fehler korrigiert.
Zuletzt geändert von Gandalf am 05.08.2006, 17:24:51, insgesamt 3-mal geändert.

Moebius
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Beitrag von Moebius »

Doch richtig, er fäng als Angestellter an.

Skara
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Beitrag von Skara »

Erstaunlich!

Wird im Forum nicht ständig betont, dass es Lehrern nicht aufs Geld ankommt, weil sie ihren Beruf aus voller Überzeugung wählen und die Kinder so richtig lieb haben? Wozu also Fragen über Einkommen? Sollte es womöglich doch eine Menge von Kollegen geben, die nur aufgrund einer finanziellen Sicherheit wegen, den Lehrerberuf gewählt haben (was dieses Thema wieder bestätigt)? Dann kann ich nur die Empfehlung aussprechen, nach Abschluss des Referendariats die ersten Jahre an einer Privatschule zu verbringen. Nur dort ist das Verhältnis von Einsatz und Einkommen stimmig und wird stimmig bleiben. Das hoch qualifizierte Fachpersonal ist motiviert, den Schülern möglichst viel zu vermitteln, was wiederum die Reputation einer Privatschule immens verbessert. Es herrscht ein positives Lernklima, was die Schüler zu Höchstleistungen anspornt. Der Fachunterricht an den Privatschulen enthält einen hohen Anteil an Still-, Partner- und Gruppenarbeit, z. B. bei Experimenten im naturwissenschaftlichen Bereich. Kollegen setzen sich mit jedem einzelnen Schüler auseinander - dies ist nur möglich, da die Klassengröße die ideale Stärke von max. 10 bis 15 Lernenden nicht übersteigt. An einigen Schulen wird zudem der Abschluss des weltweit anerkannten International Baccalaureate angeboten.

Doch welcher Sicherheitsfanatiker würde sich für solche Details interessieren, wenn es nach der II. Staatsprüfung darum geht, als Beamter in die Lehrerrolle zu schlüpfen? Der Sicherheitsgedanke überwiegt, oder? Sie meiden Privatschulen wie die Pest (oder weil sie den Anforderungen nicht gewachsen sind) und lassen dabei das Beste in ihrem Berufsleben an sich vorüber ziehen. Doch wenigstens kann man den Kollegen an den Privatschulen nicht zum Vorwurf machen, sie würden sich hinter den Begriffen Sicherheit und Unkündbarkeit verkriechen. 3100 EUR? Das soll wohl ein Witz sein? Seit wann ist die Zugspitze der höchste Berg der Welt? Für 3100 EUR lohnt sich weder ein Studium, geschweige denn die Zeit im Referendar. Schließlich gilt es Jahreseinkommen nachzuholen, die andere in der Zeit der Ausbildung längst verdient haben. Wer so rechnet, kann sich auch einreden, als Beamter gut zu verdienen. Eine lächerliche Summe - aus einem Schweizer Internat betrachtet! Aber wer noch nie auf hohen Gipfeln stand, für den sind selbst Hundehaufen Erhebungen! Wie war das doch gleich? Qualität hat ihren Preis? Was kann man für 3100 EUR schon erwarten, außer Anwesenheit?

Wetten, gleich kommt wieder der absurde Vergleich zu einem Gehalt eines Facharbeiters und wie toll man dagegen im Schuldienst verdient. Man muss es sich nur lange genug einreden, um es zu glauben.

Skara

Sabine0
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Beitrag von Sabine0 »

Dann kann ich nur die Empfehlung aussprechen, nach Abschluss des Referendariats die ersten Jahre an einer Privatschule zu verbringen. Nur dort ist das Verhältnis von Einsatz und Einkommen stimmig und wird stimmig bleiben. Das hoch qualifizierte Fachpersonal ist motiviert, den Schülern möglichst viel zu vermitteln
Dann muss ich mich wohl verhört haben, als ich neulich mit der Bekannten sprach, die an einer Privatschule unterrichtet, aber "null motiviert" ist und daran denkt, el chefe anzurufen, ob sie nicht vielleicht spontan ein Jahr unbezahlten Urlaub bekommen koenne.
Auf Grund mangelnder Motivation muss der Unterricht dann auch mal improvisiert werden, was sie in ihrem Fach (IT) aber fuer nicht allzu schwierig haelt.
Ich möchte nicht ueber die Kollegin herziehen oder sie etwa nieder machen. Es geht mir eher darum, um die Privatschulen und das ach so hohe Niveau mit den Spitzenlehrern zu entmystifizieren.
Zudem erhält die Kollegin (bei einer halben Stelle wohl bemerkt) knapp 1000 Euronen raus.
Spitzengehalt???
Aber ums Geld geht es uns ja eh nicht.

LG Sabine

Skara
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Beitrag von Skara »

Grüß Gott, Sabine!

Wenn Du ein Kfz-Meister wärst, überlasse ich Dir die Entscheidung, ob Du in einem Meisterbetrieb anfangen möchtest, den niemand kennt oder ob Du dich bei einer renommierten Fachwerkstatt bewirbst, die in der Fachpresse bekannt dafür ist, qualifiziertes Personal einzustellen und mit zufriedenen Kunden glänzt. Beides ist mit einem Meisterbrief möglich und entscheidend ist, was man daraus macht.

Wer weiß schon, an welche Privatschule Deine Kollegin geraten ist und welchen Ruf diese Schule - im Vergleich zu anderen Privatschulen - genießt? Offensichtlich scheint sie nicht den Vorgaben zu entsprechen, die Eltern für ihre Kinder erwarten. Höchstwahrscheinlich spiegeln sich die Defizite in den geringen Kosten nieder. Vielleicht ist es sogar eine "aufgesetzte" Privatschule, die noch von staatlichen Fördermitteln abhängig ist, genauso wie eine Werkstatt, die noch der Bank gehört, statt dem Inhaber. Das führt zu Druck, unter denen auch die Kunden und Mitarbeiter zu leiden haben - insbesondere die Qualität der Ergebnisse bleibt dabei auf der Strecke, wenn alles nicht so läuft, wie es laufen sollte.

Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer, Sabine! Und Deine Bekannte scheint ohnehin schon ein wenig flügellahm zu sein, um mit denen mithalten zu können, die höher, schneller und weiter fliegen. Sie sollte besser im staatlichen Schuldienst landen und kann sich dort ausruhen. Das kommt ihren Vorstellungen von einem Einkommen sicher entgegen, denn an ihre Grundversorgung hat sie sich sicher schon gewöhnt. :wink:

Skara
Zuletzt geändert von Skara am 05.08.2006, 17:35:29, insgesamt 4-mal geändert.

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