Schlampiger Amtsarzt...

Habt ihr Fragen speziell an Ehemalige? Einige Junglehrer, die auch in der Referendarsbetreuung tätig sind, versuchen euch zu helfen.
Lehrer80
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Schlampiger Amtsarzt...

Beitrag von Lehrer80 »

Hallo!
Hat jemand schon Erfahrungen damit gemacht, dass der Amtsarzt einfach extrem lahm arbeitet und Nachuntersuchungen erst sehr spät anfordert und dies sich dann bis zum Antritt der Stelle hinziehen kann? Ich habe eine Planstelle zum 17.08. in NRW in Aussicht, habe Anfang Juno (!) beim Gesundheitsamt angerufen, der Termin der Untersuchung konnte nicht eher als am 28.6. stattfinden (Urlaubszeit auf dem Amt...), und zwei Wochen später ging's dann auf einmal darum, dass jetzt noch eine Blutuntersuchung (Knochenmark inkl.) stattfinden muss,die laut Facharzt mit 99%iger Wahrscheinlichkeit nichts ergeben wird. Termin am 6.8.,und damit wird jetzt die Zeit knapp, weil das Ergebnis dann ja auch noch Tage/Wochen auf sich warten lassen wird. Muss ich dann als Angestellter anfangen, nur weil die Behörde es in 2,5 Monaten (!) nicht schafft, eine Lappalie zu klären??? Und wann wäre dann wohl eine Übernahme ins Beamtenverhältnis möglich?
Bin auf Erfahrungsberichte gespannt! Danke!

Hutchence
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Beitrag von Hutchence »

Was mich wundert: Wurde dir nach der ersten Untersuchung denn nicht schon erklärt, dass du zusätzlich zur Blutuntersuchung musst? Wenn ein bis zwei Risikofaktoren an dem Tag der Untersuchung zu erkennen sind (bspw. erhöhter Blutdruck mit erhötem BMI), dann sagt der Amtsarzt einem das doch gleich. Wie bist du denn dann da rausgegangen, mit dem Gedanken, dass alles i.O. sei - und fragt man da dann auch nicht noch zusätzlich nach beim Verlassen der Räume? Hm, schon komisch und zurecht ärgerlich wenn man dann nach zwei Wochen hört, man müsse noch mal hin.
Eigentl läuft es ja so ab, dass du dir dann so schnell wie möglich einen Termin beim anderen Arzt (Inernist) machst - Blutwertde dauern einen Tag - und diese Werte dann (ohne neuen Termin) zum Gesundheitsamt, am besten persönlich bringst. Die checken das dann und dann sollte flugs das Gesundheitszeugnis ausgestellt sein. Also ich würde da echt Druck machen.

Warum musst du denn zur Blutabnahme?

Setz dich mit der Landesschulbehörde/Bezirksregierung (d.h. die, die dich einstellen) auseinander - ruf dort an und schilder ihnen die Situation. Ich glaube nicht, dass du dann per se als Angestellter beginnst - vorausgesetzt, dass das Blut nichts Hinderliches preisgibt.. ansonsten heißt es nach 6 Monaten noch mal zur Verbeamtung anzutanzen - bis dahin heißt es dann aber Angestellter zu sein.

Lehrer80
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Beitrag von Lehrer80 »

Hi, danke für die schnelle Antwort!!
Nach der Erstuntersuchung sollte ich den Blutdruck checken (der ist völlig okay, war halt die Nervosität beim Arzt...), und erst danach kam dann die Idee, dass der Thrombozytenwert ein bißchen unter dem Grenzwert liegt, alle anderen Blutwerte sind okay. Der Facharzt meint auch , dass da nix ist, aber so kann er mir das natürlich nicht unterschreiben. Und der Amtsarzt besteht jetzt auf einer Knochenmarksuntersuchung, die der Fachmann (!) bei diesem Wert für unsinnig hält. Sollte dann doch tatsächlich irgendwas dabei rauskommen, ist es natürlich ne andere Geschichte, aber wenn da eben nix ist, bin ich wochenlang von Arzt zu Arzt gehetzt, keine Zeit, in Urlaub zu fahren, und darf dann als "Belohnung" für die komplett versauten Ferien auch noch für weniger Geld arbeiten? Das wäre schon hart...

Lehrer80
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Beitrag von Lehrer80 »

P.S.: Blutabnahme wurde routinemäßig gemacht, obwohl ich von zwei Freunden aus anderen Städten hier in NRW gehört habe, dass denen kein Blut abgenommen wurde... :evil:

Hutchence
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Beitrag von Hutchence »

Hier in Nds. wird auch kein Blut abgenommen - nur eben bei Verdacht. Und das "Weißkittelsyndrom" beim Blutdruckmessen ist ja bekannt. Musstest du einen 24h Blutdruckcheck machen? Ist dann eigentlich die Regel. Was allerdings folgerichtig ist für einen Amtsarzt: Knochenmarkuntersuchung auf Grund der geringen Anzahl der Thrombozyten. Die wollen ganz sicher gehen bei Allem. Dass dies nun alles ziemlich knapp wird, ist Mist! Hättest du denn einen kausalen Zusammenhang warum der Wert so niedrig ist?

Aber all in all musst du da leider durch, weil eben der Amtsarzt das Gesundheitszeugnis ausstellt und kein anderer Arzt. Von daher hilft es dir nur, wenn du eben persönlich bei der Landesschulbehörde anrufst und sagst, was Sache ist. Falls es sich nur um Tage der Verzögerung handelt sieht es so aus, dass du auf deine Beamtenurkunde warten musst, dich dann aber auch kein Deut aus dem Lehrerzimmer herauswagen darfst, geschweige denn einen Schüler zu unterrichten. Falls du schon voll eingeplant bist usw. dann ist der Rektor evtl auch "not amused" über diese ganze Sache, zumal dann ja auch immer so eine Art "Makel" hängenbleibt nach dem Motto: Was, dieser junge Spund ist nicht als Beamter geeignet?!

Aber genung Negatives - ich habe das Gefühl, dass alles noch knapp hinhaut und klappt..vorausgesetzt du bekommst diesen Wert in den Griff. Ansonsten solltest du das alles auch in deinem gesundheitlichen Interesse verfolgen...aber nicht entmutigen lassen!

oceandance
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Beitrag von oceandance »

Einer Referendarskollegin von mir ist es bei ihrer ersten Stelle in NRW passiert, dass das Gesundheitszeugnis nicht rechtzeitig da war - sie durfte ihren Dienst erst antreten als das Zeugnis kam. D.h. sie konnte eine komplette Woche Zuhause bleiben.

Lehrer80
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Beitrag von Lehrer80 »

Das mit dem Zuhausebleiben fände ich eine interessante Option, wenn man dafür bezahlt wird :lol: Spaß beiseite, ich glaube nicht, dass innerhalb von 10 Tagen das Ergebnis der Untersuchung UND ein Gesundheitszeugnis des nicht gerade perfekt arbeitenden Amtes vorliegen werden, so dass mir dann wahrscheinlich nur die Arbeitserlaubnis vorliegen wird mit dem Vermerk, dass zur Verbeamtung noch weitere Untersuchungen notwendig sind... :evil:

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