Ich habe seit heute in meiner 5. Klasse einen neuen Schüler. (Davon weiß ich seit gestern).
Der ist erst seit kurzem in Deutschland und kann unsere Sprache nicht. Und nur ein winziges bißchen Englisch. Zum Glück habe ich ein Kind in der Klasse, das zumindest ein kleines bißchen seine Muttersprache (Arabisch) spricht und einen Schüler, den ich ab und zu zum Übersetzen holen kann.
Ist zum Glück ganz brav der Junge. Aber natürlich auch eingeschüchtert. Die anderen wuseln dauernd um ihn herum, das ist halt spannend.
"Gucken Sie mal, er kann das Alphabet auf Englisch" "Frau Hubsel, ich habe Wörter mit ihm geübt".
Aber der ist ja kein Zirkuspferd. Außerdem lässt das Interesse der anderen - und damit das helfen wollen- sicher schnell nach.
Wie gehe ich nun damit um ? Was mache ich im Unterricht mit ihm?
Am schwierigsten finde ich gerade Geschichte. Die Kinder arbeiten gerade selbständig an einem Arbeitsplan zur Entwicklung des Menschen. Ist halt viel mit Texten und so.
Mathe ist da bestimmt einfacher. (Je nachdem, was er so kann. Er kommt aus Syrien, ich habe keine Ahnung, was Kinder dort - gerade jetzt- so lernen?)
Und ich habe zu viele Kinder in der Klasse, von denen jedes 200 % meiner Aufmerksamkeit braucht. In 90 von 45 Minuten
Also, dass ich mich mit ihm hinsetze geht nicht.Aber irgendwie muss ich dieses Kind ja nun unterrichten. Meinetwegen auch erstmal in anderen Fächern. Dann lernt er halt Deutsch statt Geschichte. Aber wie???
Kann man Eltern eigentlich "zwingen", das Kind zu einem Deutschkurs zu schicken?
Wir haben heute versucht ihnen zu erklären, dass er da hin soll- aber die verstehen uns auch nicht.
