mehr als ich je sehen wollte...

Was tue ich, wenn ....?
DieEla
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Beitrag von DieEla »

... also in Klasse 7 wirds wirklich nie langweilig...

den Hosenrunterlasser habe ich mittlerweile in Griff, ich habe ihn in der folgenden Woche strafversetzt in Klasse 5 (er bekam von mir Aufgaben und musste die hinten in der letzten Reihe unserer 5. Klässler, die gerade Englisch hatten, lösen).
Am Ende der Stunde kam er fix und fertig zu mir und bettelte förmlich darum wieder bei mir teilnehmen zu dürfen, da die 5er "total nervtötend und nicht zu ertragen!!" seien.
... solange er sich benimmt darf er also bleiben (hätte nicht gedacht, dass das so gut zieht, aber scheint für einen 15jährigen wirklich eine Höchststrafe zu sein).

dafür hält mich die Parallelklasse mit ihrem "wir kneifen uns gegenseitig in die Eier und wer zuerst heult hat verloren"-Spiel auf Trab :D

habt ihr auch nette Annekdoten?

Malina
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Beitrag von Malina »

In meiner 8. war es Montag total in, "ich hab die Haare schön, ich hab die Möp** schön" zu singen, weil wohl irgend eine Tante das bei Deutschland sucht den Superstar gesungen hatte.

Der Clou an der Sache: Es waren zwei Jungen, die diese beiden Zeilen im Wechsel "sangen".
Man mag jetzt sagen, was man will, aber ich konnte es mir einfach nicht verkneifen, nach der zweiten Zeile zu fragen: "Tatsächlich? Wäre mir noch nicht aufgefallen!"
Der Brüller schlechthin ;). Und danach war auch irgendwie Stille...

penguin
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Beitrag von penguin »

Ich kann auch noch so eine hübsche Anekdote aus dem Referendariat beitragen:

Klasse 8, zwar bilinguales Gymnasium, aber eben die nicht-bilinguale Truppe, 27 Jungs, 2 Mädchen... im Lehrerzimmer auch bekannt als die "Gangsta-Klasse".

Vorbereitungsstunde zu einem Unterrichtsbesuch Englisch, in dem es um "Dream Jobs - Nightmare Jobs" gehen sollte. Ich hatte die Schüler gebeten, mit Wörterbüchern in kleinen Gruppen je eine Mind Map zu einem Berufsbild ihrer Wahl zu machen. Falls das Wörterbuch versagt, hatte ich ihnen erlaubt, mich bei wichtigen Lexemen um Vokabel-Hilfe zu fragen.

Kaum waren zehn Minuten eifriges Arbeiten vergangen, hatte mir eine Gruppe schon drei Vokabelfragen gestellt: "Straßenstrich" war noch die harmloseste. Zuerst hatte ich noch gedacht, sie arbeiteten an "police officer" oder so (ja, ich bin manchmal ein kleines Naivchen :wink: ), dann kam ich beim Herumgehen aber doch an ihren Tisch und sah, dass die Jungs mit enorm viel Freude am Berufsbild "pimp" (= Zuhälter) arbeiteten.

Ah ja.

Habe ihnen aufgetragen, das Berufsbild zu wechseln. Große Enttäuschung, sofortiger Motivationsverlust. Habe erklärt, dass ich die Mind Maps für die Folgestunde bräuchte und ich nicht abschätzen könnte, wie mein Fachleiter auf dieses spezielle Wortfeld reagieren würde.

Wider Erwarten machte sich tatsächlich Verständnis breit. Dann schlugen sie vor, sie könnten ja was "stinking boring" (= Stinklangweiliges) machen, wenn sie dafür anschließend an der Mind Map "pimp" weiterarbeiten dürften.

Um der Arbeitsruhe willen habe ich das erlaubt. Bekam dann von der Gruppe am Stundenende eine mäßig gelungene Mind Map zu "gardener", sogar mit Blümchenrand verziert, den ich spontan gelobt habe (Jungs und thematisch geeignete Deko passte nach meiner Erfahrung nicht so zusammen).

Für die folgende Stunde habe ich dann zwei andere (sprachlich bessere und detailliertere) Mind Maps ausgewählt. Das lief auch alles soweit ganz gut, so dass der Fachseminarleiter am Ende der Stunde interessiert fragte, ob er die Mind Maps alle mal sehen könnte. Wieso nicht? Die Schülergruppen kramten sie auf meine Zustimmung hin brav aus den Taschen und reichten sie ihm ein.

Habe mir weiter nichts dabei gedacht, bis ich am Nachmittag (Seminarsitzung) von meinem Fachleiter eine gewisse Mind Map mit einer Post-It-Note versehen mit einem fetten roten Fragezeichen kommentarlos auf den Tisch gelegt bekam.

Ihr könnt es euch sicher denken. Natürlich hatten die Dösbaddel AUS VERSEHEN die falsche Mind Map eingereicht (das haben sie mir am Tag danach in der Pause freiwillig und mit tatsächlich schuldbewusster Miene gebeichtet). Da hatte der Fachseminarleiter also viel Wissenswertes über das Berufsbild eines Zuhälters erfahren statt etwas über Gärtnern zu lesen.

Und analog zu der anderen (von mir gelobten) Mind Map hatten sie diese auch mit einem Dekorand versehen - einem Dekorand aus hübschen kleinen, anatomisch beeindruckend korrekten Penissen. :oops: :shock:
Zuletzt geändert von penguin am 07.02.2007, 22:21:00, insgesamt 1-mal geändert.

teta
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Beitrag von teta »

Suuuper, penguin! Klasse Story! Ich sag's ja immer, 7., 8. Schuljahr sind für mich die besten! *lachtränenwegwisch*

Hugo
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Beitrag von Hugo »

Haha, echt gut! :lol:
Wie hast du's dem Fachleiter erklärt?

*sanne
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Beitrag von *sanne »

da kann man herrlich drüber lachen....wenn man nicht selber grad mitten in der Situation steckt! :lol:

Auch noch was von mir:

Ein Schüler (Autist) hatte Blumendienst. Eine Mitschülerin saß auf ihrem Stuhl und hatte die Hose ein bisschen tief sitzen und die Jeans stand am Po in so nem Dreieck ab. Der Blumendienstler geht also von Blume zu Blume und gibt jeder einen Schluck Wasser. Als er an der besagten Schülerin vorbei kommt und die abstehende Jeans bemerkt.... gießt er ihr den Rest des Gießwassers treffsicher rein. Großer Tumult, im Anschluss Gespräch mit dem "Übeltäter" der steif und fest behauptet, es hätte so ausgesehen als müsste genau da auch Wasser hin. :?

penguin
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Beitrag von penguin »

@*sanne: Die Geschichte finde ich spitze - natürlich nicht für das arme Mädchen, aber ich kann mir so richtig vorstellen, wie so etwas passieren kann. Hat ein wenig etwas von "Dinner for One", wo der arme Kerl die Blumenvase austrinkt.

@Hugo: Ich bin in dieser Seminarsitzung (90 Minuten lang!) tausend Tode gestorben, besonders weil mein Fachseminarleiter mich partout nicht angucken wollte, so dass ich gar nicht abschätzen konnte, was er nun so über mich und meinen Unterricht dachte.

Die Nachbesprechung war im Anschluss an die Sitzung angesetzt worden, und kaum waren die anderen Referendare aus dem Raum, platzte es aus mir auch schon heraus mit einer vermutlich nicht gerade kohärenten Mischung aus Entschuldigung und Erklärungsversuch.

Er hat dann mühsam gekämpft, konnte aber sein Grinsen kaum unterdrücken und lachte schließlich schallend los. So fand ich heraus, dass dieser doch meist arg überspannte und humorlos wirkende Mensch auch eine ganz andere Seite hatte. :roll:

Mir fiel die Geschichte wieder ein, weil vor zwei Wochen ein jüngerer Ex-Mitstudent am gleichen Seminar begonnen hat und mir bei einem Telefonat erzählte, dass die "Story mit der Penis-Deko" gleich in der ersten Woche als amüsante Anekdote erzählt wurde :oops: - anonym!

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